
Heute und früher: Der Blick hinter den Backstein von Gebäude 4
Dass das Gebäude 4 ursprünglich der Lokschuppen der Zeche war, ist heute nicht mehr erkennbar: Statt Zechenbahn sind hier Prüflabor und Werkstatt der Firma W.S. Werkstoff Service GmbH untergebracht – eines der größten Triple Z-Unternehmen, das in vier Bereichen tätig ist:

Mit einer hydraulischen Zugprüfmaschine lässt sich die Festigkeit eines Werkstoffes feststellen. Beim Einzug der W.S. in Gebäude 4 passte die Maschine knapp durch die Tür.
Das „RailwayCenter“ bietet unter anderem Schadensanalysen an Eisenbahnbauteilen und prüft Schienenfahrzeuge zerstörungsfrei. Im „MaterialtestCenter“ werden Werkstoffe geprüft, während das „ExpertCenter“ zum Beispiel gerichtsfeste Gutachten zu Bauteilen und Werkstoffen erstellt.
Den vierten Unternehmensbereich betreibt die W.S. in den Gebäuden 6 und 10: Hier befindet sich das „TrainingCenter“ für die Fort- und Ausbildung in der Werkstofftechnik, Wärmebehandlung und Werkstoffprüfung.

Heute beherbergt Gebäude 4 ein modernes Prüflabor der W.S. Werkstoff Service GmbH. Foto: Willing/Triple Z AG.
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Zügige Sanierung (1996-1997)
Der ehemalige Lokschuppen der Zeche Zollverein, Schacht 4/5/11, gehörte zum ersten Bauabschnitt nach der Gründung der Triple Z AG. Das Gebäude ließ sich recht schnell für produzierendes Gewerbe herrichten. Mit neuem Boden war der Lokschuppen bereits im Sommer 1997 bereit für die Vermietung: Zwei Schweißfachleute gründeten hier eine Bauschlosserei.

Gebäude 4 nach der Sanierung. Statt dem heutigen Radweg sind hier noch die Schienen der Zechenbahn zu sehen, die unmittelbar am Gebäude vorbeiführten. Foto: Triple Z-Archiv.
Neben Gebäude 4 wurden im ersten Bauabschnitt auch die Gebäude 1 und 5 saniert. Die Arbeiten hatten ein Finanzvolumen von damals rund 4,6 Mio. DM (ca. 2,4 Mio. Euro) und schafften in den drei Gebäuden rund 2000 m² vermietbare Büro- und Produktionsfläche.

Gebäude 4 während der Sanierung, die Anfang 1997 startete. Foto: Triple Z-Archiv.

1996: Gebäude 4 vor der Sanierung bei Einzug der Triple Z AG. Foto: Triple Z-Archiv.
Lokschuppen und Holzlager der Zeche Zollverein (ca. 1925-1967)
Vor der Sanierung des Gebäudes lagen viele Jahre des Leerstands. Noch bis 1967, als die Zollverein-Schachtanlage 4/5/11 stillgelegt wurde, nutzte die Zeche das Gebäude als Holzlager.
Als Lokschuppen der Zechenbahn diente das Gebäude nur bis zu den 1930er Jahren. Denn im Zuge der Rationalisierung wurde die Kohleförderung auf Schacht 4/5/11 schon im Jahr 1932 eingestellt. Die abgebaute Kohle wurde fortan unterirdisch zur Förderung am damals neuen Schacht 12 transportiert, sodass der Transport per Zechenbahn überflüssig wurde – genau wie der Lokschuppen.
In den 1920er Jahren, als das heutige Gebäudes 4 erbaut wurde, wurde hingegen noch in das Katernberger Bergwerk investiert. Unter der Regie der Phönix AG, wurde die inzwischen rund 30 Jahre alte Zeche für rund 1,3 Millionen Mark vergrößert und modernisiert. Dazu gehörte neben dem Bau des Lokschuppens für die Zechenbahn auch ein neuer Schacht mit Doppelförderung (Schacht 11), das dazugehörige Fördermaschinenhaus (Gebäude 8), ein neues Hauptgebäude mit Lohnhalle (heute Gebäude 1) und ein Gebäude mit Magazin, Waschkaue und Lampenstube (das heutige Gebäude 2).