„Die Verwandlung“ beginnt im Kopf: Das Studio für Kreativität macht Realität digital erlebbar

Christoph Balan, der Gründer von „Die Verwandlung – Studio für Kreativität“, lebt im hier und jetzt. Trotzdem – oder gerade deshalb – beschäftigt sich der Grafik-Designer neben klassischen Designaufgaben für On- und Offline unter anderem mit der virtuellen Welt: „Im Moment verändert sich sehr vieles, was unsere Wahrnehmung betrifft. Grenzen werden aufgelöst und es entstehen neue technische Möglichkeiten, die wir nutzen können.“

„Mixed Reality“ ist ein spannendes und innovatives Thema und eine Kombination aus virtueller Realität (VR) und Augmented Reality (AR). In der AR werden ergänzende Informationen in die bestehende Realität hinzugefügt. Mithilfe von VR-Brillen, die aufgesetzt werden, und Controllern, die man in den Händen hält, kann man durch entsprechende Software virtuelle Räume betreten, in ihnen herum gehen und interaktiv agieren. Gegenstände können verschoben oder auch bedient werden.

Für Kunden aus der Kultur-, Möbel- oder Energiebranche entwickelt er die Szenarien gemeinsam mit dem Co-Geschäftsführer Rikk Minor und Spezialisten für Programmierung und Szenografie. Diese können je nach Kundenwunsch verschiedenen Zwecken dienen: Ob zu Schulungszwecken in Museen oder als Onlinekonfigurator für Möbel oder Maschinenanlagen.

„Wir wollen den ureigenen Spieltrieb des Menschen für unsere Lösungen in der virtuellen Realität nutzen. Was wir spielend erleben, bleibt uns länger im Kopf“, erklärt Christoph Balan die Grundidee. Der Spieltrieb zeigt sich auch in der Lösung für ein Energieunternehmen, dessen Mitarbeiter einmal wöchentlich eine halbe Stunde lang eine Sicherheitsschulung absolvieren müssen. „Für die Mitarbeiter ist das ein absolut langweiliger Pflichttermin. Eine halbe Stunde sitzen und zuhören. Jede Woche. Das Unternehmen bat uns um eine neue Lösung. Und so schicken wir die Mitarbeiter zukünftig in ein spielerisches Szenario: Sie setzen die Brille auf und müssen im virtuellen Büro zum Beispiel brennende Papierkörbe löschen. Dazu müssen sie durch die Bewegung der Controller den Feuerlöscher von der Wand nehmen, ihn entsichern und abdrücken. Das löst zu Beginn Hemmungen aus, weil man sich auf einmal richtig bewegen muss, um die Sicherheitsübung erfolgreich abzuschließen.“ Aber, und das sei nachgewiesen: Eine so absolvierte Übung bleibe viel besser im Gedächtnis und mache die Mitarbeiter im Ernstfall souveräner.

Die wirkliche Realität kann nicht durch die virtuelle Realität ersetzt werden, da ist sich Christoph Balan sicher. „Aber man kann sie sich nutzbar machen und Dinge darstellen, die man sonst nicht sieht oder begehen kann.“ So kann zum Beispiel ein Industriekunde dank VR-Brille eine komplette und funktionierende Fließbandanlage mit mehreren hundert Metern Länge erlebbar und begehbar machen.

„Die Herausforderung ist, wie wir die neuen Entwicklungen sinnvoll einsetzen und wirtschaftlich nutzen können. Es ist spannend, welche neuen Möglichkeiten es in Zukunft geben wird, die die Arbeit noch einfacher, unmittelbarer oder angenehmer machen.“

Mit dieser Perspektive hat sich das Team um Christoph Balan ganz bewusst für das ZukunftsZentrumZollverein entschieden: „Das Gelände hier ist hat Campus-Charakter: Es lebt, bewegt sich und die Wege zu Partnern und neuen Netzwerken sind nah. Außerdem werden die Bedürfnisse eines jungen Unternehmens ernstgenommen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt.“