Heute und früher: Der Blick hinter den Backstein von Gebäude 9

Früher Schmiede und Schreinereigebäude – heute Location für medizinische Fachveranstaltungen: In Gebäude 9 des Triple Z vereinen sich Industriecharme und moderne anatomisch-medizinische Fortbildungsmöglichkeiten. Die ProSympos GmbH hat hier einen 400 m² großen OP-Saal eingerichtet, in dem Ärztinnen und Ärzte aus aller Welt Operationen realitätsnah trainieren können.

OP-Saal der ProSympos GmbH in Gebäude 9 des Triple Z. Foto: Marc Dahlhoff, Triple Z AG.

Im 200 m² großen Foyer finden medizinische Vorträge, Pausen oder lockere Get-Together statt. Foto: Marc Dahlhoff, Triple Z AG.

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Auf Leerstand folgt Sanierung (1994-2000)

Die insgesamt 600 m² große Zechenhalle vermietet das Triple Z seit 2000 an Unternehmerinnen und Unternehmer. In diesem Jahr war die Sanierung des Gebäudes abgeschlossen. Im dritten Bauabschnitt seit der Gründung der Triple Z AG waren außerdem die heutigen Gebäude 6, Gebäude 7 und Gebäude 8 saniert worden.

Vor der Sanierung hatte die ehemalige Schmiede und Schreinerei der Zeche seit 1994 leer gestanden und war bis zum Einzug der Triple Z AG Verfall und Vandalismus ausgesetzt.

Sanierungsbeginn an Gebäude 9, ca. Dezember 1998. Foto: Triple Z-Archiv.

Gebäude 9 vor der Sanierung. Foto: Triple Z-Archiv.

„Halle 3“ der Ausbildungswerkstatt (1968-1994)

Bis 1994 wurde das Gebäude von der Ruhrkohle AG genutzt, die am heutigen Standort „Triple Z“ eine zentrale Ausbildungswerkstatt für Bergbauberufe betrieb. In der „Halle 3“ wurde die Instandsetzung von Getrieben und Hebezeug trainiert, wofür das historische Gebäude 1990 vorübergehend einen Anbau erhielt. 1968 eröffnet, lernten rund 26 Jahre lang junge Menschen in der zentralen Ausbildungswerkstatt verschiedene Bergbauberufe.

Luftbild (ca. 1990): Das heutige Gebäude 9, damals “Halle 3”, mit Anbau. Foto: Kaldekirche. Markierung des Gebäudes nach Anklicken sichtbar.

Schmiede und Schreinerei der Zeche Zollverein 4/5/11 (1892-1967)

Als die Ausbildungswerkstatt eröffnete, war das Gebäude bereits 76 Jahre alt. Bis 1967, als die Schachtanlage 4/5/11 stillgelegt wurde, wurde es als Schmiede und Schreinerei genutzt. Erbaut wurde die Backsteinhalle im Jahr 1892, etwa zeitgleich mit dem Fördermaschinenhaus von Schacht 4 (heute Gebäude 7). Ein Jahr später wurde die Förderung am Schacht 4 mit rund 3.000 Mitarbeitern aufgenommen.

Zeche Zollverein, Schacht 4/5/11, um 1930 mit dem Schmiede- und Schreinereigebäude rechts vorne (Quelle: Zeche Zollverein e.V.).