Unternehmenswerte schützen: Software xmera unterstützt beim Informationssicherheitsmanagement

Neu im Triple Z und schon fertig eingerichtet ist Liane Hampe, die seit Februar in Gebäude 1 ihr Büro bezogen hat. Liane Hampe entwickelt Software für Strom- und Gasnetzbetreiber in Deutschland. Die Softwarelösung xmera:isms soll das Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) der Netzbetreiber unterstützen.

Hinter diesem sperrigen Begriff steht ein systematischer Prozess, der zum Ziel hat, die wichtigsten Informationswerte eines Unternehmens vor Bedrohungen aus der Umgebung durch geeignete Maßnahmen zu schützen. Strom- und Gasnetzbetreiber sind als kritische Infrastruktur gesetzlich dazu verpflichtet, ein ISMS einzuführen und zertifizieren zu lassen.

Informationswerte – materielle und immaterielle – sowie digitale und analoge Informationen werden hierfür systematisch inventarisiert. Im nächsten Schritt erfolgt eine Bewertung, welcher Bedrohung diese Werte ausgesetzt sind, inwieweit sie geschützt werden müssen und wie man daraus konkrete Maßnahmen ableiten kann. Dieser Prozess ist zyklisch und durch regelmäßige Audits und feste Regeln nach ISO-Standards in ein Gerüst gebettet. Dass das Unternehmen dafür eine Software nutzen muss, ist allerdings nicht vorgeschrieben.

Softwarelösung für schutzbedürftige Unternehmenswerte

„Die Einführung eines ISMS ist enorm komplex und kann sogar mehrere Jahre dauern. Viele Unternehmen nutzen dazu bisher eigene Mittel und Wege,“ erklärt Liane Hampe. Das reicht vom Einsatz klassischer Office-Anwendungen bis hin zu umfassender Begleitung durch externe Berater.

„Ist das Informationssicherheitsmanagementsystem erst einmal im Unternehmen implementiert, muss es sich noch im Alltag beweisen. Insbesondere mit nicht datenbankbasierten Tools wie Excel stößt man da schnell an Grenzen“, weiß Liane Hampe.

Die Software soll die Planung und Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen, die Aufnahme und Analyse von Sicherheitsvorfällen, die Dokumentationspflichten und die Interaktion mit allen am ISMS Beteiligten vereinfachen und bequemer machen. Dafür verfügt sie über ein Dokumentenmanagementsystem, ein Forum für den internen Austausch und Termin-, Aufgaben und Rechtemanagementfunktionen, sowie Benachrichtigungs- und Ticketsysteme.

Dadurch, dass xmera:isms eine Webanwendung ist, ist sie für alle Beteiligten von überall aus erreichbar.

Übersichtlichkeit und Struktur

xmera-Logo

Damit die Software im Alltag gerne angewendet wird und den Benutzer maximal unterstützt, ist sie übersichtlich gehalten: „Die Software kann intuitiv angewendet werden und minimal komplex – die Benutzer sehen nur das, was sie auch wirklich brauchen.“

Im Moment konzentriert sich Liane Hampe auf Energieversorger. In Zukunft ist auch die Erweiterung der Zielgruppe durch den modularen Aufbau der Software möglich. „Bereiche, in denen die Software eingesetzt werden kann, gibt es viele. -bei der Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung, als Intranet oder im Qualitätsmanagement zum Beispiel. Sie kann langfristig Teil des regulären Arbeitsalltags in den Unternehmen werden.“

Konkretes Problem – konkrete Lösung

Bevor sie xmera gründete, war Liane Hampe – ehemalige Unternehmerin mit einem Raumausstattungs-Meisterbetrieb, Unternehmensberaterin und studierte Mathematikerin – an einer Universität als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig: „Dort bin ich mit einer Open-Source-Software in Berührung gekommen, mit der komplexe Forschungsprojekte organisiert wurden. Diese hat mich so begeistert, dass ich meinem Mann davon erzählt habe. Er war zu diesem Zeitpunkt bei einem Energieversorger damit beschäftigt, ein Informationssicherheitsmanagementsystem einzuführen. Er hat sofort das Potenzial der Software für ein ISMS erkannt. Voraussetzung waren jedoch einige programmiertechnische Anpassungen.“

Daraufhin begann Liane Hampe, sich die Programmiersprache anzueignen und die Software anzupassen. „Programmieren konnte ich schon – es war immer eine Leidenschaft von mir – und je nach Station mal mehr oder weniger intensiv präsent.“ Wie aus dem Bilderbuch führte bei xmera ein Bedarf zu einem Lösungsansatz – und zu einem Produkt.

Dass sie sich nach dem Führen ihres eigenen Betriebs in den neunziger Jahren noch einmal selbständig macht, war allerdings nicht geplant. „Ich kannte die Pro- und Kontra-Seiten der Selbstständigkeit bereits. Aber die Sache mit der Software hat mich nicht mehr losgelassen und die verschiedenen Aufgabenfelder in der Selbstständigkeit haben mich immer gereizt. Nachdem ich ganz formell den Businessplan geschrieben und kalkuliert hatte, und auch die Marktanalyse positiv für meine Idee ausfiel, habe ich es gewagt.“

Professionelle Rahmenbedingungen

Zunächst startete Liane Hampe von zuhause aus. Dort arbeitete sie an der Software, dem Vertrieb und dem Marktauftritt. Schnell wurde ihr nach den ersten Kundenterminen klar, dass sie für ihren professionellen Auftritt auch eine passende Umgebung braucht und damit ein eigenes Büro notwendig ist: „Ich habe einen Ort gesucht, der nicht weit von meinem Wohnort in Gelsenkirchen entfernt ist, der von den Raumangeboten flexibel ist und wo ich perspektivisch gesehen auch Schulungen durchführen kann – das habe ich hier im Triple Z gefunden.“

Das neue Logo ließ sie sich dann auch von einem Unternehmen im Triple Z erstellen. „Ich bin begeistert, wie viel Fachwissen aus unterschiedlichen Branchen es im Triple Z gibt. Das habe ich direkt genutzt.“

Derzeit ist die Software in der Testphase der Beta-Version – das Release der ersten Vollversion ist für den Sommer geplant.